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Haben Schwäne Zähne?
Ab wann können Jungschwäne fliegen?
Regelmäßig erreichen uns Fragen zu Schwänen und Wasservögeln. Wir haben hier die am häufigsten gestellten Fragen und die Antworten dazu zusammengestellt. Sollte Ihre Frage hier nicht beantwortet werden schreiben Sie uns eine Email.
Die Informationen basieren hauptsächlich auf Erfahrungen und Beobachtungen, die wir an den Kölner Weihern gemacht haben. Wir übernehmen für die Angaben keine Gewähr. Es ist durchaus möglich, dass in anderen z.B. ländlicheren Gebieten die Wasservögel andere Verhaltensweisen zeigen als in der Stadt, wo sie dem Menschen gezwungenermaßen sehr nahe kommen.
Zur besseren Übersicht sind die Antworten ausgeblendet. Zum Einblenden der Antwort klicken Sie bitte auf das Stichwort.
Schwäne brauchen (wie schwere Flugzeuge) eine Mindestgeschwindigkeit zum Starten. Dazu benötigen sie viel Anlauf. Bläst der Wind von vorne kann sich der Anlauf verkürzen. Meistens starten sie vom Wasser aus. Ein Start vom Land ist aber auch möglich. Sie brauchen dann aber freie Bahn.
Höckerschwäne können bis zu 30 Jahre alt werden.
Das Alter eines Schwans ist nur bis zur ersten Mauser durch die graubraunen Gefiederbestandteile sicher bestimmbar. Danach kann man anhand der Schnabelfarbe, die bei jüngeren Tieren noch etwas blasser wirkt als bei den Älteren, das Alter nur noch abschätzen.
Angelhaken oder Angelschnüre stellen – genau wie alle anderen achtlos zurückgelassenen Schnüre – für Wasservögel eine besondere Gefahr dar. Sie bleiben im Gefieder hängen, wickeln sich um Beine oder Hals oder werden verschluckt (bestenfalls hängen die Reste dann aus dem Schnabel).
Bei Verletzungen durch Angelmüll muss man schnell handeln. Schnüre, die sich um die Beine der Wasservögel gewickelt haben, schneiden sich mit der Zeit so ein, dass ein Absterben des Beins droht. Oft werden auch Angelschnüre und Angelhaken verschluckt. Selbst dann haben die Wasservögel noch eine Chance, weil man den Haken solange er im Hals steckt, noch operativ entfernen kann.
Da Enten Nestflüchter sind wollen sie mit ihren Küken einige Stunden nach dem Schlupf zum nächstgelegenen Gewässer wandern. Da ist es gut, wenn die Familie auf ihrem Weg begleitet wird. Dabei gibt es einiges zu beachten. Wichtig ist, dass die Entenmutter nicht von ihren Küken getrennt wird, denn ohne ihre Mutter sind die Küken ohne jegliche Überlebenschance und müssen in eine Auffangstation.
Wenn auf ihrem Balkon oder in ihrem Garten eine Ente brütet, kontaktieren Sie bitte rechtzeitig einen Ansprechpartner, der helfen kann. Über die Facebookseiten Gruppe Wildvogelhilfe-Notfälle oder Rund um die Wildvogelhilfe können Sie nach Kontakten fragen. In den meisten Städten gibt es Ehrenamtler, die Ihnen helfen.
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Wenn Schwäne statt auf Gras auf rauem steinigen Untergrund laufen (wie z.B. am Rhein), dann können Ballengeschwüre entstehen. Ein weiterer Auslöser kann einseitige Belastung sein. Durch zu wenig Bewegung kann auch die Durchblutung in den Füßen leiden und Übergewicht führt ebenfalls zu Druckstellen an den Füßen. Solange der Schwan aber trotzdem laufen kann, besteht kein Handlungsbedarf.
Natürlich kann ein Schwan mit seinem Schnabel kräftig zupacken und damit auch Verletzungen verursachen. Er hat aber keine Zähne sondern Hornlamellen.
Beim Gründeln hat sich an diesem Schwan ein Blutegel verbissen. Meistens hängen diese im Kopfbereich und fallen von alleine wieder ab.
Botulismus ist eine lebensbedrohliche Vergiftung, die durch das bakterielle Nervengift Botulinumtoxin hervorgerufen wird. Bei Wasservögeln kann Botulismus zum Massensterben führen.
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Die Brutzeit beginnt im Frühjahr ab März/April. Nachdem das Männchen das Nest gebaut hat beginnt die Schwänin mit der Eiablage. Etwa alle ein bis zwei Tage legt sie ein Ei. Zwischen den einzelnen Eiablagen sitzt häufig der Schwanenmann auf dem Nest und schützt das Gelege. Ein Gelege hat durchschnittlich 6 Eier. Erst wenn das letzte Ei im Nest liegt, beginnt die Schwanenfrau mit der Brut. Diese dauert etwa 35-38 Tage.
Nach Schlupf haben Wasservögelküken ein sogenanntes Dunenkleid. Das isoliert zwar sehr gut gegen Kälte, trotzdem müssen sich die Küken auch bei hohen Außentemperaturen regelmäßig unter dem Gefieder der Mutter aufwärmen. Das ist besonders nach Wasserkontakt notwendig, weil das Dunenkleid nicht wasserdicht ist. Dazu brauchen die Küken Ruhezeiten an Land. Wenn sie immer wieder ins Wasser getrieben werden, können sie vor Erschöpfung und an Unterkühlung sterben.
Ja, die meisten Schwäne verpartnern sich lebenslang.
Entenküken sind Nestflüchter. Sie verlassen zusammen mit ihrer Mutter nach ca. sechs bis zwölf Stunden das Nest und suchen das nächste Gewässer auf. Sie können von Anfang an schwimmen und sich auch selbst ernähren. Sie halten sich meistens in der Nähe der Mutter auf, aber es kann auch möglich sein, dass sie den Anschluss verlieren.
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Zwischen April und Juni wird oft beobachtet, wie mehrere Stockentenerpel die Weibchen verfolgen und sie durch ihren Fortpflanzungsdrang in Bedrängnis bringen. Verschärft wird das Phänomen durch den meist deutlichen Überschuss an Erpeln an den Gewässern. Experten gehen davon aus, dass bis zu 10 Prozent der Weibchen bei diesem Fortpflanzungseifer ertränkt werden.
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Schwäne ernähren sich vorwiegend von Wasserpflanzen, vorzugsweise von Laichkraut und Wasserknöterich. Daher sieht man sie in Gewässern oft gründeln. Im Winter sterben die Wasserpflanzen ab. Schwäne sind dann auf Uferpflanzen oder Gras an Land angewiesen. Getreide, wie z.B. Mais, Weizen, Gerste und Salat ist ein geeignetes Futtermittel, wenn zugefüttert werden muss.
Junge Schwäne sind ca. 4,5 Monate nach dem Schlupf flugfähig. Das setzt voraus, dass der Jungschwan gut genährt und komplett durchgefiedert ist. Oft machen die Jungschwäne auch an Land „Trockenübungen“, um ihre Flügel zu trainieren. Später werden dann im Gewässer zunächst in niedrigerer Flughöhe ihre ersten Flugübungen gemeinsam mit den Eltern unternommen, bevor es auf den ersten größeren Ausflug geht. In Köln kommt es durch die vielen Hindernisse (Gebäude, Hochspannungsleitungen) öfters besonders bei den unerfahrenen Jungschwänen zu Flugunfällen. Wir haben beobachtet, dass notgelandete gestresste Schwäne auch nicht sofort wieder abfliegen. Meistens legen sie sich dann einfach hin, um sich auszuruhen.
Oft relaxen die Schwäne und halten dabei längere Zeit einen Fuß über Wasser. Das ist eine ganz normale Entspannungshaltung. Außerdem absorbiert das „Paddel“ bei Bedarf die Sonnenwärme oder kühlere Luft und dient damit der Regulierung der Körpertemperatur.
Auch dieser Jungschwan hat es schon seinen Eltern abgeschaut und hält entspannt den Fuß in der Luft.
Im Laufe des ersten Winters entwickelt das bis dahin braun-graue Gefieder immer mehr weiße Teile. Vollständig weiß sind die Schwäne erst nach ihrer ersten Mauser im zweiten Sommer nach ca. 14 Monaten. Sie behalten dann immer noch den leicht gräulichen Schnabel, der sie als Zweijährige ausweist.
Männliche Schwäne haben meistens einen größeren Höcker als die Weibchen und sind auch etwas größer.
Sicher kann das Geschlecht des Schwans anhand einer Gefiederprobe beim Tierarzt oder in entsprechenden Laboren bestimmt werden.
Ein gut genährter Jungschwan wiegt zwischen 7 und 8 kg
Ein weiblicher Höckerschwan wiegt zwischen 8 bis 10 kg
Ein männlicher Höckerschwan wiegt zwischen 10 und 12 kg
Dies sind Durchschnittswerte. Das Gewicht allein entscheidet aber nicht darüber, in welchem Ernährungszustand ein Schwan ist. Über das Brustbein kann man ertasten, ob sich der Schwan in einem guten Ernährungszustand befindet.
Das ist gerade im Winter nicht ungewöhnlich (s. Ernährung). In Zeiten schlechter Nahrungssituation verlassen die Schwäne morgens vereinzelt ihr Gewässer und suchen z.B. auf umliegenden Feldern nach verwertbaren Pflanzen. Meistens kehren sie dann kurz vor Einbruch der Dunkelheit an ihr Gewässer zurück.
Häufig werden einzelne auf Feldern grasende Schwäne unnötigerweise als verletzt gemeldet.
Bei den "weißen" Küken handelt es sich um sogenannte Immutabilis (auch polnischer Schwan genannt). Ihnen fehlen bestimmte Farbpigmente.
Dabei kann es sich um Kippflügel handeln, die bei Schwänen allerdings weniger häufig auftreten als bei Gänsen. Die Ursache ist wissenschaftlich nicht abschließend erforscht. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass intensive Fütterung das Problem verschärft.
Die Wasservögel sind nur aggressiv, wenn man ihnen zu nahekommt. Wie andere Tiere auch wollen Schwäne ihr Revier, ihre Brut und insbesondere den Nestbereich und später die geschlüpften Nachkommen verteidigen. Durch ihre Größe, ihre Drohgebärden und den Einsatz ihrer Flügel sind sie wehrhafte Verteidiger. Daher: Gerade in der Brut- und Kükenzeit immer ausreichend Abstand halten!
Einmal im Jahr - in der Mauser - erneuen Vögel ihr abgenutztes Federkleid. In dieser Zeit sind sie flugunfähig.
Bei einigen Schwänen sieht man gelegentlich eine „Beule“ im unteren Teil des Schnabels.
Meistens handelt es sich dabei nur um Nahrungsreste (Grasballen) im Schnabel, die nicht weiter schädlich sind. Diese lassen sich auch vor Ort leicht entfernen, ohne dass der Schwan zum Tierarzt muss.
Stefan Bröckling von tiernotruf.de erklärt im folgenden Video wie man die Nahrungsreste entfernt.
Wenn sich die sogenannte Nickhaut vor das Auge bewegt, wirkt es weiß. Das ist ein natürlicher Vorgang, der auch bei anderen Vögeln (und Wirbeltieren) beobachtet werden kann. Dieses Video zeigt das sehr schön.
Brutpaare haben ihre festen Reviere und dulden an ihrem Gewässer keine fremden Schwäne. Wenn fremde Schwäne dann in einem besetzten Revier landen, kommt es oft zu heftigen Revierkämpfen, bei dem der Revierinhaber versucht den Eindringling zu verjagen.
Ist das Gewässer groß genug ist es möglich, dass Schwanenpaare im respektablen Abstand auch andere Schwäne dulden.
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Das ist eine typische Schlafhaltung. Die Vögel atmen dann vorgewärmte Luft ein.
In Europa kommen drei Schwanenarten vor: Höckerschwan, Singschwan und Zwergschwan. Der Höckerschwan ist die verbreiteste Art in Westeuropa. Wir finden sie an unseren Parkseen und auch sonst an allen Gewässerarten.
Der Singschwan kommt aus dem Norden Europas.
Seine klassischen Brutgebiete liegen in Island, Ostnorwegen und den östlich angrenzenden Gebieten. Er breitet sich derzeit Richtung Südwesten aus. Zum Überwintern trifft man ihn in Mittel- und Westeuropa an, wo er sich gerne auf gewässernahen Feldern aufhält.
Der Zwergschwan ist die kleine Ausgabe des Singschwans. Er ist etwas kleiner und unterscheidet sich durch einen kürzeren Hals und die kleinere Gelbpartie am Schnabel. Sein Brutgebiet liegt in der russischen Tundra. Zum Überwintern kommt auch er nach Nordwesteuropa.
Ab und zu lassen sich auch bei uns Trauerschwäne beobachten.
Das eigentliche Verbreitungsgebiet dieser Vögel ist Australien. Inzwischen hat sich aber wohl aus Gefangenschaftsflüchtlingen eine stabile Brutpopulation in den Niederlanden und dem angrenzenden NRW entwickelt.
In Nordamerika gibt es darüber hinaus noch Trompterschwäne und Pfeifschwäne.
Die Eier haben eine hellolive Schale, eine Länge von ca 11 cm und wiegen etwa 300 g.
Es gibt Möglichkeiten in U.K. oder USA Schwanentransporttaschen zu kaufen. Bei der Einfuhr in Deutschland fallen dann aber zusätzliche Zollgebühren an. In den Niederlanden kann man zur Zeit diese Schwanen-Transporttasche bestellen.
Auch in unseren kleinen städtischen Gewässern und im Rhein passiert es immer wieder, dass verölte Wasservögel gesichtet werden.
Der Kontakt mit Öl ist für die Wasservögel gefährlich, weil das Gefieder seine wasserabweisende Wirkung verliert. Die Tiere werden nass und erfrieren.
Wenn die jungen Schwäne das Fliegen erlernt haben, beginnt allmählich die Vertreibungszeit. Die Schwaneneltern verjagen den Schwanennachwuchs aus ihrem Revier, um sich erneut dem Brutgeschäft zuzuwenden. Dabei geht es mitunter sehr rabiat zu. Deshalb stehen die Jungschwäne ggf. desorientiert außerhalb des Gewässers oder flüchten panisch, was regelmäßig zu Flugunfällen führt (s.auch: Fliegen lernen - In welchem Alter können Schwäne fliegen?). Bei den Vertreibungen ist es möglich, dass die Jungschwäne stark verletzt oder von den Eltern getötet werden.
Informationen zum Thema Vogelgrippe finden sich in diesem Artikel.
In NRW ist die Vogelgrippe in den letzten Jahren meistens im Winter/Frühjahr aufgetreten. Es waren in 2021/2022 bei den Wildvögeln vereinzelt Schwäne und Gänse von der Vogelgrippe betroffen. Auf der Internetseite der LANUV NRW findet man weitere Informationen dazu.
Nicht bei jedem an Vogelgrippe erkranktem Wildvogel brechen Symptome aus. Typische Symptome sind:
• ApathieVogelgrippe ist hoch ansteckend. Junggänse und Jungschwäne sind aber eher betroffen als Alttiere. Nicht alle infizierten Wasservögel sterben an der Vogelgrippe. Enten können Überträger sein, sind aber meistens symptomlos.
Foto eines Höckerschwans in England, der die Vogelgrippe überlebt hat.
Das Video zeigt Symptome der Vogelgrippe bei einer erkrankten Kanadagans.
Wie alle Entenvögel haben auch Schwäne eine Art "Wärmetauscher" in der Durchblutung ihrer Beine und Paddel, die für kalte Füße und einen warmen Körper sorgen. Dadurch wird übermäßiger Temperaturverlust bei Dauerkontakt mit dem kalten Wasser vermieden und die Füße bleiben auch so kalt, dass sie Eis nicht antauen und deshalb i.d.R. nicht festfrieren.
Nein. Schwäne haben Hornlamellen seitlich am Schnabel, durch die sie das Wasser pressen und kleine Nahrungspartikel ausfiltern. Auf dem Foto sieht man, wie diese vom Wasser durchflossen werden (s. auch: Können Schwäne beißen?).
Generell fliegen Schwäne im Winter soweit nach Süden, bis sie offene Gewässer mit Nahrung finden. Für die "Parkschwäne" in unseren urbanen Räumen gilt das nur bedingt. Diese verbleiben meist an ihren angestammten Gewässern. Jungschwäne, die von ihren Eltern verjagt wurden, finden sich dann meistens in der Nähe des elterlichen Gewässers wieder.