Wir alle kennen die Bilder von verölten Stränden, an denen Helfer hunderte komplett ölkontaminierte Seevögel einsammeln. Doch nicht nur an der See in Folge einer Schiffshavarie und durch illegales Ausspülen von Tanks kann Öl in die Umwelt gelangen. So wurden bei den jüngsten Überschwemmungen auch zahlreiche Heizöltanks in den Kellern überspült und ihr Inhalt gelangte in die Gewässer.
Auch in unseren kleinen städtischen Gewässern und im Rhein passiert es immer wieder, dass verölte Wasservögel gesichtet werden. Dies hat häufig damit zu tun, dass Maschinenöle oder Treibstoffe durch technische Defekte oder aus Unachtsamkeit ins Gewässer gelangen. Schon kleinste Mengen können einen ausgedehnten Ölfilm erzeugen. Oder es wird einfach illegal das alte Frittenöl entsorgt.
Warum ist der Kontakt mit Öl für die Vögel so gefährlich?
Wasservögel haben ein Deckgefieder, das durch seine natürliche Struktur stark wasserabweisend ist. Um diese Eigenschaft zu erhalten, pflegen die Vögel regelmäßig ihr Gefieder, indem sie es mit dem Sekret der Bürzeldrüse einreiben. Auf diese Weise bleiben die körpernahen Federn trocken und sorgen für eine ausgezeichnete Isolation. Kommt das Gefieder mit Ölen, Benzin oder ähnlichem in Kontakt wird die wasserabweisende Wirkung des Deckgefieders zerstört. Jetzt kann Wasser auch in die tieferen Gefiederschichten eindringen, die dadurch ihre isolierende Wirkung verlieren. Die Vögel kühlen aus. Es ist eine Frage der Zeit, bis sie sterben.
Man erkennt verölte Vögel daran, dass das Gefieder „durchnässt“ erscheint. Die meisten Vögel versuchen sich ununterbrochen zu putzen und wirken auch geschwächt oder komplett apathisch. Bei den Seevögeln, die Kontakt mit Schwerölen hatten, sieht man die Öle auch im Gefieder kleben.
Wie kann man helfen?
Es gibt die Möglichkeit verölte Wasservögel zu reinigen. Dies bleibt den Profis vorbehalten, die das in jahrelanger Arbeit gelernt haben. Bitte fragt in der Facebookgruppe Gruppe Wildvogelhilfe-Notfälle nach den entsprechenden Kontakten.